Die Haut ist das einzig wahre Kostüm des Körpers, sagt der kanadische Choreograf Daniel Léveillé. Und er nimmt sich selbst mit diesem Credo beim Wort. In seinem von der internationalen Kritik begeistert gefeierten Stück "Amour, acide et noix" treten die TänzerInnen nackt auf. Léveillé befreit sie von der Theatralik, die sie im dramatischen Sinne zu Charakteren verwandeln würde. Er zeigt den nackten Körper wie er ist und den Menschen, der sich dahinter verbirgt. Stark und zerbrechlich zugleich. In einem rohen und archaischen, technisch hoch versierten Tanz zur Musik von Vivaldi, Rammstein und Led Zeppelin entsteht eine Komplexität und Vielfalt, die Bewegung unmittelbar mit Bild und Emotion verknüpft.

"Amour, acide et noix" ist ein Stück über menschliche Begegnungen und Beziehungen, über die Intensität des Lebens, die Sehnsucht und das Verlangen nach dem Anderen und die Flucht voreinander. Es ist aber auch ein Stück über das Wesen der Choreografie und das Verhältnis von Tanz und Musik. Ein Gesamtkunstwerk aus höchster menschlicher Zerbrechlichkeit, anmutender Kraft und skulpturaler Schönheit, abstrakt und emotional bewegend zugleich. Eine ebenso radikale wie berührende Hymne an die Schönheit und Fragilität des Lebens.

Choreografie Daniel Léveillé
Tanz Frédéric Boivin, Mathieu Campeau, Stéphane Gladyszewski, Ivana Milicevic
Musik Vivaldi, Rammstein, Led Zeppelin, Birds of America is Song
Mit Unterstützung der Botschaft von Kanada